Ausschuss empfiehlt Abbruch der Eisenbahnbrücke Sachsenring und Bau einer Behelfsbrücke

10.03.2022

Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hat sich in seiner heutigen Sitzung (10.03.) für einen zeitnahen Abbruch der Eisenbahnbrücke Sachsenring in Essen-Horst ausgesprochen. Im Anschluss an die Abbrucharbeiten soll die Errichtung einer Behelfsbrücke erfolgen.

Bei der Brückenhauptprüfung Ende 2020 wurden erhebliche Schäden am rund 100 Jahre alten Bauwerk festgestellt. Das führte dazu, dass nur noch Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen die Brücke befahren durften und der öffentlichen Personennahverkehr umgeleitet wurde. Gleichzeitig wurden erste Planungen für einen Ersatzneubau der Brücke entwickelt. Diese enthielten den Ansatz, eine Behelfsbrücke während der Zeit des Neubaus oberhalb des alten Bauwerks anzulegen und erst nach Fertigstellung des Neubaus mit dem Rückbau der Eisenbahnbrücke zu beginnen.

Mit einer erneuten Schadensanalyse im Dezember 2021 sollten die bisherigen Erkenntnisse vertieft und gleichzeitig aufgezeigt werden, inwieweit die Schäden sich verschlimmert haben und die Brücke noch belastbar ist. Diese Analyse hat ergeben, dass eine Aufrechterhaltung des Bauwerks bis zur Fertigstellung einer Ersatzbrücke ein zu großes Risiko für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen birgt. Vor dem Hintergrund der vorhandenen Schäden und der – auch ohne weitere Belastung – rasch zu erwartenden Schadensvergrößerung wird der zeitnahe Rückbau der Eisenbahnbrücke bis zum Jahresende angestrebt. Im Anschluss an die Abbrucharbeiten ist die zügige Errichtung einer Behelfsbrücke geplant

Weiteres Vorgehen

Nach aktuellem Zeitplan wird mit Beginn der Herbstferien eine Vollsperrung der Brücke eingerichtet, um vorbereitende Maßnahmen für den Rückbau und den Bau der Behelfsbrücke einzuleiten. Für eine effiziente Bauplanung können parallellaufende Sperrzeiten der Deutschen Bahn AG im vierten Quartal genutzt werden. Bei planmäßigem Verlauf kann die Behelfsbrücke mit Beginn der Weihnachtsferien freigegeben und wieder vom öffentlichen Verkehr genutzt werden.

Die Stadtverwaltung prüft derzeit sowohl die Option des Kaufs als auch die Anmietung der Behelfsbrücke, da aufgrund der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 und den coronabedingten Fertigungsschwierigkeiten die Lieferzeiten für Behelfsbrücken außergewöhnlich lang sind. Für beide Varianten fallen jeweils Kosten in Höhe von rund 1,75 Millionen Euro an, die in voller Höhe aus städtischen Eigenmitteln finanziert werden. Die Beauftragung erfolgt je nach Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit der Bauteile. Der frühestmögliche Beginn der Arbeiten für einen langfristigen Ersatzbau der Brücke wird für 2026 prognostiziert.

Der Rat der Stadt Essen wird voraussichtlich in seiner Sitzung am Mittwoch, 30. März, über die Vorlage entscheiden.

Zum Hintergrund

Die Eisenbahnbrücke Sachsenring wurde 1926 errichtet und hat als Wegeverbindung zwischen den Stadtteilen Freisenbruch und Horst eine hohe Bedeutung für den Straßenverkehr. Im Rahmen der Hauptkontrolle Ende des Jahres 2020 wurde der sehr schlechte bauliche Zustand der Brücke festgestellt, weshalb die Brücke für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen umgehend gesperrt wurde (siehe rechts). Diese Sperrung hatte Auswirkungen auf den Verkehrsbetrieb: Die vorherige Lastbeschränkung auf 24 Tonnen mit dem Zusatz "Linienverkehr frei" konnte demnach nicht mehr aufrechterhalten werden, worauf die Einrichtung eines Umleitungsverkehrs für den öffentlichen Personennah- und Schulbusverkehr folgte. Die Buslinen 164, 184, NE5 und NE51 fahren seit dem 1. Februar 2021 Umleitungsrouten. Die Koordinierung der weiteren Schadensanalyse, die im Dezember 2021 stattfand, musste in Absprache mit der Deutschen Bahn AG erfolgen.

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